An diesem Tag jährte sich der Todestag von Erzbischof Longin (Talypin) von Klin (+ 25.08.2014), der mehr als dreißig Jahre lang Vorsteher der Düsseldorfer Gemeinde war, zum 10. Mal.

Seiner Eminenz wurde konzelebrierten der Vorsteher der Kirche, Priester Michail Cholmeckij, Erzpriester Andreas Mammitzsch, Erzpriester Peter Karpinsky, Erzdiakon Archil Chkhikvadze und Diakon Sergij Konrad. Der Gottesdienst wurde in Kirchenslawisch und Deutsch gehalten.

Vertreter der akademischen Gemeinschaft der Schweiz, nämlich Professor Barbara Hallensleben (Freiburg) und der ehemalige Rektor der Universität Freiburg, Professor P. Guido Vergauwen OP, sowie Mitarbeiter des Generalkonsulats der Russischen Föderation in Bonn beteten in diesem Gottesdienst.

Anlässlich des Gedenktages wurden bei der Toten-Ektenie Fürbitten für die Ruhe der Seele des verstorbenen Erzbischofs Longin gesprochen, und nach dem Ambongebet wurde ein Totengebet für den verstorbenen Hierarchen gehalten.

Vor der Kommunion hielt der Vorsteher der Kirche, Priester Michail Cholmeckij, eine Predigt über das Thema der sonntäglichen Evangelienlesung.

Am Beendigung der Göttlichen Liturgie feierte Erzbischof Tichon mit der Geistlichkeit die Doxologie auf das Fest der Verklärung des Herrn.

Im Garten der Kirche wurde sodann allen Gottesdienstbesuchern ein Gedenkmahl angeboten. Zu Beginn des Essens richtete Erzbischof Tichon ein Wort über Erzbischof Longin an die Teilnehmer:

“In unserem Leben begegnen wir oft verschiedenen Menschen. Einige von ihnen hinterlassen eine tiefe Erinnerung an sich. Wir erinnern uns mit einem guten Wort und einem Gebet an sie, sind ihnen dankbar, denn sie haben viele zu Gott und zur Kirche gebracht, haben sie unterwiesen, haben sie unterstützt und getröstet. Zum Kreis dieser wunderbaren Menschen gehört Erzbischof Longin, dessen zehnten Todestag wir heute mit dem Gebet in der Kirche begehen, in der er mehr als dreißig Jahre lang gedient und gewirkt hat.

Unter den Anwesenden sind viele, die Erzbischof Longin persönlich kannten. Zu ihnen gehöre auch ich, da ich ihn durch meine Mutter seit 1981 kannte. In jener schwierigen Zeit schickte uns Vladyka Bücher – Gebetbücher und Akathist-Sammlungen -, oft mit der Aufschrift: ‘In Dankbarkeit und Hoffnung auf Gebetsgedenken’. Ähnliche Worte, so denke ich, sind nicht nur in Büchern, sondern auch in die Herzen so vieler Menschen geschrieben. Vladyka hat sie dort durch das Beispiel seines Lebens in Christo, durch Gebet und Liebe eingeschrieben.

Sein ganzes Leben lang arbeitete Erzbischof Longin unermüdlich, um Menschen zu helfen, denen es an den grundlegendsten Dingen fehlte. Ich möchte nur ein Beispiel anführen. In den schwierigen 1990er Jahren, als Vladyka von der Notlage seiner Landsleute erfuhr, verbrachte er ganze Tage damit, humanitäre Hilfe zu organisieren und zu versenden, die auch ich, so erinnere ich mich,  erhalten habe, als ich Student der Moskauer Theologischen Akademie war. Es waren dies insgesamt Tonnen von Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten, die wir aus den Waggons ausluden. Man kann sagen, dass die theologischen Schulen damals vor allem dank seiner Unterstützung überlebt haben.

Erzbischof Longin war ein Mann der Kirche. Wie er sich erinnerte, wurde er schon als achtjähriger Junge in den Altarraum eingeführt. Und nach einiger Zeit war er im kirchlichen Leben so erfolgreich, dass er trotz seines jungendlichen Alters in einen Talar gekleidet wurde, was seine geistliche Reife und seinen Wunsch, der Kirche zu dienen, unterstrich. Er verbrachte sein ganzes weiteres Leben damit, Gott und den Menschen zu dienen, und mühte sich, dass wir alle die Einheit mit Christus bewahrten. Nachdem Vladyka seinen Lebensweg beendet hat, betet er für uns und bittet uns, ihn nicht zu vergessen. Lasst uns seiner gedenken und beten, dass der Herr ihn im Himmlischen Königtum ruhen lasse. Ewiges Gedenken sei ihm!».