Liebe Brüder und Schwestern!
Ich hatte inzwischen Gelegenheit, mit unserer Kirchenleitung zu sprechen.
Mit dem Segen Seiner Heiligkeit, unsers Patriarchen Kirill, darf ich Euch folgendes mitteilen.
Der Patriarch ist mit uns voller Trauer über den Heimgang unseres Wladykas, kannten sie sich doch schon seit ihrer gemeinsamen Studienzeit und waren beide geistliche Kinder von Metropolit Nikodim.
Er hat mir versichert, dass er in jedem Gottesdienst Wladyka Longins gedenkt und für ihn betet. Er begreift immer noch nicht vollständig, dass Wladyka nicht mehr unter uns weilt. In seinem Inneren bewegt ihn die Frage, wen er uns als würdigen Nachfolger unseres Erzbischofs schicken könnte. Er sagte, dass dieses für ihn ein wahrhaft nicht leicht und vor allem nicht schnell zu lösendes Problem darstellt. Er benötigt einige Zeit und er erwartet von uns Geduld und Eintracht. Zugleich bat er mich, bis zum Eintreffen des Nachfolgers auch weiterhin alle Angelegenheiten der Vertretung zu regeln.
Während der langen Krankheitsphasen unseres Wladyka musste ich häufig alle Geschäfte der Vertretung und der Gemeinde leiten. Aber damals konnte ich noch mit ihm Rücksprache halten. Jetzt steht er mir nicht zur Seite, und für mich ist es ein sehr schwerer Dienst.
Deshalb bedarf ich heute so sehr Ihrer Gebete und Ihrer wohlwollenden Unterstützung! Bitte tragen Sie dazu bei, im Andenken an Wladyka, diese für unsere Gemeinde schwere Zeit einträchtig zu bleiben und in Ruhe und Vertrauen abzuwarten, auf welchen Wegen Gott die Gemeinde der Ellerstrasse weiterhin führen wird.
In Liebe
M. Angelina
Bevollmächtigte der Ständigen Vertretung der Russisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland