Liebe Brüder und Schwestern, ich grüße Sie herzlich!
Meine heutige Botschaft ist durch folgende Überlegungen bedingt. Wie wir wissen, bleibt die Situation mit dem Virus unklar. Nachrichtensender multiplizieren endlos alle möglichen Informationen zu diesem Problem. Diese Nachrichten sind äußerst widersprüchlich, verwirrend und oft so angeordnet, dass sie Menschen konsequent und gezielt desorientieren und ihnen den Halt nehmen! Und hier finden wir die Quellen unserer Angst!
Liebe Brüder und Schwestern, ich möchte Ihre Aufmerksamkeit erneut darauf lenken, wie wir die heutige Situation wahrnehmen sollen. Denken wir über einige Dinge nach.
Erstens, Freunde, ist Panik der absolut falsche Weg! Panik ist für Geist und Seele d e s t r u k t i v! Sie zerstört das innere Gleichgewicht rücksichtslos. In Panik ist der Mensch orientierungslos, sein Verstand ist nicht mehr in der Lage, die aktuelle Situation kritisch einzuschätzen, sich darin zurechtzufinden und korrekte Schlussfolgerungen zu ziehen! Nachdem wir in Panik geraten sind, machen wir uns körperlich verwundbar – wir schwächen uns, unterdrücken die Immunität, lassen Angst in uns hinein, beginnen unabsichtlich nach den schlechtesten aller möglichen Lösungen zu suchen (und schließlich finden wir diese!)! Der Panikzustand schwächt uns auch psychisch.
Wir dürfen unsere innere Gelassenheit nicht verlieren, wir dürfen uns nicht in den Zustand des Verlorenseins geraten lassen – in die Situation, in der wir uns und unsere Lieben verletzen!
Und schließlich, das Wichtigste – die spirituelle Seite – Panik lässt keinen Raum für Gott! Durch Panik vertreiben wir selbst den Herrn aus allem, was uns passiert, aus unserer Realität und aus unserem ganzen Leben! Und dadurch erfahren wir, was einer der größten Jünger des Erretters, der Apostel Petrus, in dem Moment erlebte, als er sich der Panikangst ergab und zu sinken begann, nachdem er zu diesem Zeitpunkt eine gewisse Strecke auf dem Wasser wie auf Erden gegangen war! Aber denken wir auch daran, dass es dem Apostel dennoch gelungen ist, eine solide Grundlage für das Gehen auf dem Wasser zu finden …
Zweitens, und dies ist die andere Seite der Frage: In der heutigen Situation müssen wir innerlich äußerst konzentriert bleiben. Wir können uns vor dem Problem nicht verstecken, das ALLE Bereiche unseres Lebens durchdrungen hat! Diese Krankheit existiert! Sie macht “ihre Arbeit”, sie ist ernst und sie ist unter uns!
Eine gleichgültige, apathische Haltung gegenüber der aktuellen Situation wäre für uns völlig inakzeptabel! Wir haben einfach nicht das Recht, die Disziplin und die Verantwortung für die Regelungen zu vernachlässigen, die die verschiedenen Behörden der Stadt Düsseldorf (und des Landes) uns aufgetragen haben!
Freunde, geben wir den tatsächlichen Stand der Dinge zu – in diesem schwierigen Jahr sind wir etwas müde geworden, die festgelegten Regeln begannen uns zu beschweren, wir möchten manchmal „unsere Augen schließen“ und den einen oder den anderen kleinen Verstoß „nicht bemerken“ …
Schwestern und Brüder, das ist in jeder Hinsicht gefährlich! Und vor allem ist es für unseren Geist gefährlich – eine solche Entspannung kann alles zertreten und vernichten, was wir bisher versucht haben!
Wir können uns die Werke der Großen nicht leisten. Wir können nicht die Lasten der stillen Arbeiter des Geistes tragen. Aber lasst uns die Einhaltung unserer inneren Ordnung zu einer asketischen Arbeit machen! Sehen wir diese Gelegenheit – unsere spirituelle Arbeit durch eine solche zumutbare Solidarität von jedem mit jedem zu stärken. Und wer weiß, vielleicht, nimmt der Herr diesen kleinen Dienst als unser zumutbares geistliches Werk an.
DESHALB: ALLE HYGIENE- UND ABSTANDREGELN, MASKENPFLICHT, KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN, VERZICHT AUF GEMEINSAMES SINGEN UND KÜSSEN DER SEGNENDEN HAND USW., KURZ GESAGT, ALLE BIS HEUTE FESTGELEGTEN REGELN MÜSSEN STRENG EINGEHALTEN WERDEN! BEI DEN KLEINSTEN ZEICHEN DER KRANKHEIT – VERZICHTEN SIE AUF KIRCHENBESUCH.
2020 hat uns viel gelehrt. Wir haben viel Neues über uns erfahren. Über unsere Fähigkeit, uns innerlich zu mobilisieren. Wir haben etwas Neues über Demut gelernt. Wir haben etwas äußerst Wichtiges über Prioritäten im religiösen und materiellen Leben gelernt, sowie darüber, wo genau die Grenze zwischen dem Wichtigsten und dem Sekundären liegt und wie man diese Grenze erkennen kann! Und schließlich lernten wir (nicht spekulativ, sondern bereits durch Erfahrung!), wie wertvoll der Gottesdienst ist!
Genauer gesagt, “vereinbarte” er uns etwas Neues über sich selbst…
Wir alle haben diese neue und umstrittene soziale Erfahrung bereits gemacht. Für unsere Kinder ist diese die Einschränkungen in ihren Schulen, beim Sport und Musikunterricht, bei verschiedenen Freizeitaktivitäten. Für Arbeitenden – die endlosen “Homeoffices”, die Online-Kommunikation, verschobene Veranstaltungen. Für uns alle sind das die Masken, die Bewegungseinschränkungen und so weiter und so fort.
Ständig lernen wir, ohne die Menschenwürde dabei zu verlieren, in dieser seltsamen und immer noch nicht ganz verständlichen Realität zu leben.
Profitieren wir davon für uns selbst und für Menschen, die neben uns stehen und gehen!
Dies ist die Zeit zum Schauen und zum Sehen, die Zeit zum Nachdenken und zum Verstehen, die Zeit zum Erkennen!
Wir bitten alle um Gebete für jeden von uns und jeden um Gebete für alle!
Möge Gott der Barmherzige uns, den Schwachen, Kraft, Gesundheit und Weisheit schenken!
Mit Liebe im Herrn
Priester Michael.